Herr der Ringe? Kennt eigentlich jeder. Schwerter, Monster, Schlachten und der ganze Kram. Erfunden hat diesen Kram ein Herr namens Tolkien, seines Zeichens ein langweiliger Englisch-Professor. Lohnt ein Film über den Mann, so ganz ohne Schlachten und Monster?

Tennentor* – das klingt irgendwie schön und rund. Doch was bedeutet das Wort eigentlich ? Welche Geschichte erzählt es? Welcher Mythos steckt dahinter? Eine gute Frage, die den jungen John Roland Reuel erst einmal überlegen lässt. Der Mann ist besessen von Sprache, und zwar so sehr, dass er sich gleich neue Sprachen und neue Wörter ausdenkt. Doch als er seine angebetete Edith mit seinen philologischen Schöpfungen zu beeindrucken versucht, da klärt ihn die hübsche junge Dame darüber auf, dass Worte über ihren akustischen Flow hinaus auch eine tiefere Bedeutung besitzen sollten. Sagt sie und setzt ein paar Hormone beim jungen Tolkien frei, indem sie seine Hand berührt. Hand ist also mehr als nur das Wort „Hand“, versteht er und lässt sich prompt eine kleine zauberhafte Geschichte zum Wort „Tennentor“ einfallen.

Tolkien Blu-Ray
Was hat denn die Kulisse auf dem Foto mit Tolkien zu tun? Kurz gesagt: nix! Sieht nur gut aus. Was wiederum zu Tolkien passt: Der erfreute sich am Klang von Wörtern zunächst mal völlig unabhängig von ihrer Bedeutung. Musste nur gut klingen – was auch in der Schlüsselszene des Films beschrieben wird.

Diese Episode, die in einem noblen englischen Restaurant spielt, dürfte die Schlüsselszene des Biopics Tolkien sein. Sie beschreibt geradezu pflichtschuldig, wie J.R.R. Tolkien, also der Schöpfer von Der kleine Hobbit sowie Der Herr der Ringe und damit einer der einflussreichsten Autoren des vergangenen Jahrhunderts, versteht, dass Sprache mehr ist als pure Grammatik und Phonetik. Dass sie nämlich ihrer eigenen Mythen und Legenden bedarf, die ihr eine Bedeutung verleihen. Die Szene zeigt aber noch mehr: Sie vermittelt auf bestechend einfache Weise die Faszination an der puren Fantasie, am Erfinden und Erzählen von Geschichten. Mit der reinen Vorstellungskraft Emotionen zu wecken und die Zuhörer mitzunehmen in eine andere Welt. Insofern ist die Szene beinahe ein Plädoyer dafür, dem eigenen Einfallsreichtum ganz hemmungslos freien Lauf zu lassen und damit ungeahnte Kräfte zu entfesseln.

Heranwachsen mit Charme

Tolkien ist eigentlich ein Biopic zum berühmten Literaten und Sprachwissenschaftler, dessen episches Werk jedem Nerd geläufig sein dürfte. Dabei bedient sich der Film eines besonderen Kniffs: Er konzentriert sich auf die Kinder- und Jugendjahre des späteren Autoren. So beschreibt er, wie Tolkien früh seine Mutter verliert, neue Freunde findet, sich zum ersten Mal verliebt und auf die Uni nach Oxford geht. Mehr noch: Der Film zeigt seinen Protagonisten nicht einfach nur als Genie, dem schlicht alles zufliegt, wie das bei den Künstler-Biografien jüngeren Datums oftmals so ist – auch wenn Tolkien schon recht schlau auf die Schule kommt und seinen Chaucer auswendig rezitieren kann. Vielmehr widmet er sich dem Heranwachsen des jungen Mannes und seinem intellektuellen Erwachen. Damit ist Tolkien weniger ein Biopic, sondern ein Coming-of-Age-Drama, und die haben bekanntlich ihren ganz eigenen Charme.

Tolkien / Darum geht’s: Da gab es einen Typen, der hat mal ein berühmtes Buch geschrieben. Aber auch dieser Typ hatte – völlig überraschend – eine Kindheit. Tolkien, der Film, beschäftigt sich also mit den jungen Jahren von John Ronald Reuel Tolkien: Der wächst zunächst in ländlicher Idylle ohne Vater auf, erlebt dann das industriell geprägte Birmingham, verliert früh auch noch die Mutter und wird dank eines befreundeten Paters bei einer Pensionswirtin und in einer Schule untergebracht. Dort freundet er sich mit ein paar Jungs an und verliebt sich in ein Mädchen, das später seine Frau werden soll. Zusammen meistert man mehrere Herausforderungen in Form verkrusteter alter Menschen und ihrer Regeln und nimmt sich vor, die Welt zu verändern, bevor diese kleine Schar von Gefährten mit dem Ersten Weltkrieg konfrontiert wird. Am Rande wird auch der Name Tolkien erklärt: „Tollkühn“, schließlich hat die Familien ihre Wurzeln im heutigen Niedersachsen.

Das, was zwischen den Zeilen steht …

Der Film bietet so einiges, nur eines nicht: Er zeichnet nicht minutiös nach, wie Tolkien das Werk zu Papier bringt, dem er letztlich seine Berühmtheit zu verdanken hat. Wer das erwartet, der wird enttäuscht. Und wer sich vorab fragt, was solch ein Film über einen langweiligen Englisch-Professor, der lediglich zwei bekannte Bücher geschrieben hat, so zu erzählen weiß, der geht schon mal völlig falsch an die Sache heran. Ist auch egal, denn so oder so entwickelt Tolkien einen ziemlichen Sog, wenn er seinen Zuschauer mitnimmt ins Birmingham des frühen 20. Jahrhunderts. Wenn er die vier engen Freunde der TCBS – kurz für Tea Club and Barrovian Society – in den Mittelpunkt stellt, die sich vornehmen, die Welt zu verändern. Und wenn er noch eine schöne kleine Liebesgeschichte einstreut. Dabei sei dem Film verziehen, dass er einige biografische Daten komprimiert, verschiebt und dramatisiert, aber es ist nun mal ein Film, der darf das. Vergleiche mit der Dead Poet’s Society sind übrigens erlaubt.

Tolkien Score CD
Apropos Wohlklang: Die Musik zum Biopic Tolkien hat nicht Howard Shore geschrieben, der auch den Herrn der Ringe und den Hobbit vertonte, sondern Thomas Newman. Und der liefert einen typischen Newman-Score mit viel Pling-pling und Dingeling und – kleine Neuheit – mit etwas Chor. Nicht innovativ, passt im Film aber perfekt und trägt wesentlich zur Stimmung bei.

Ein bisschen Hobbit, Herr der Ringe und Tolkien selbst gibt es dann natürlich doch. Der Film ist reich gespickt mit Anspielungen auf das berühmte Fantasy-Werk. Tolkien war als Offizier im Ersten Weltkrieg, hatte dort die Schlacht an der Somme miterlebt und den Schrecken der Schützengräben erfahren. Erlebnisse, die nicht ganz unwesentlich, wenn auch verfremdet in die Bücher eingegangen sind. Dem Film gelingt es dabei ziemlich gut, ein paar Gefechtsszenen vorzuführen und mal dezent, mal etwas deutlicher auf den Herrn der Ringe zu verweisen. Etwa wenn sich der Rauch über dem Schlachtfeld plötzlich zur Silhouette Saurons formt oder wenn ein Drache Feuer speit, der sich doch „nur“ als das Feuer feindlicher Flammenwerfer entpuppt. All diese Erfahrungen führen dazu, dass Tolkien am Ende ein paar Worte auf ein Blatt Papier schreibt: „In a hole in the ground there lived a Hobbit.“

Tolkien Blu-Ray und Score
Klangvolles Doppel: Bei den Covern von Score und Film gibt es kaum Variation. Egal. Beides ist uneingeschränkt empfehlenswert. Anspieltipp für den Score: „Fellowship“. Siehe unten.
Der Wert von Kunst

Tolkien ist letztlich ein Film, bei dem die übergeordneten Werte zählen, die Fantasie, die Impressionen, die Inspirationen, der Zusammenhalt und die Liebe. Damit wirkt er auch ein bisschen wie ein Märchen aus einer besseren, unschuldigen Zeit – die jäh vom Krieg beendet wird. Das Besondere dabei ist auch, dass der Film eine Schar von Charakteren in den Mittelpunkt stellt, die immer seltener im Rampenlicht stehen. Es geht nicht um einen Rockstar, auch nicht um einen Politiker oder einen Ingenieur beziehungsweise Naturwissenschaftler. Es sind mehr die stillen Charaktere, die Anhänger der „schönen“ Künste, die eine Würdigung erfahren, also Sprachwissenschaftler, Maler, Dichter und Komponisten. Und letztlich behält der Herr Tolkien ja Recht: Seine Geschichte soll einmal weltberühmt werden und ihn unsterblich machen, zumindest bis zum heutigen Tag.

Insofern besitzt der Film Tolkien auch noch eine gewisse aktuelle Relevanz, wenn man sie denn hineininterpretieren möchte: Zumindest steht das Feiern von Kunst, wie sie im Film zur zärtlichen Musik von Thomas Newman geschieht, in einem krassen Kontrast zu einer Corona-Zeit, in der „Kunst“ zu den Dingen zählt, die als erste unter die sprichwörtlichen Räder gekommen sind. Aber vielleicht führt das auch zu weit. Tolkien ist als Biopic-Slash-Coming-of-Age gut, so wie er ist. Schönes Erzählstück mit Stil.

*Eine Reise nach Selladore … 


Der deutschsprachige Zuschauer mag sich etwas verwundert die Ohren reiben in der beschriebenen Szene, in der Tolkien seiner Angebeteten von dem Wort „Tennentor“ berichtet. Ist das etwa eine Anspielung auf Denethor II., den Truchsess von Gondor im Herrn der Ringe? Denn wer kennt schon noch das altmodische deutsche Wort „Tenne“? Die Originalfassung gibt Aufschluss: Dort spricht Tolkien von der „Cellar Door“ und ihrer Euphonie, also ihrem Schönklang. Tatsächlich war der Philologe fasziniert von „Phonaesthetics“, von der ästhetischen Qualität von Sprache und Wörtern, unabhängig von ihrer Bedeutung. Er begann, Sprachen zu kreieren, die den subjektiv für ihn perfekten Klang besitzen. Gleichzeitig erkannte er aber, dass Klang nicht alles ist, sondern Sprache auch einen Ursprung benötigt, weshalb er den Hintergrund für die Welt Arda schuf, auf der sich Mittelerde befindet. Die Klangqualität von „Cellar Door“ erhält laut Tolkien und seinem Inkling-Kollegen C.S. Lewis übrigens eine ganz neue Bedeutung, je weiter sich das Wort von seinem Wortsinn entfernt – etwa wenn es zu einem Ort namens „Selladore“ wird.

In Kürze: Tolkien ist nicht: eine quasi-dokumentarische Aufarbeitung zur Entstehung des Herrn der Ringe. Tolkien ist aber: ein geradezu bezaubernder Coming-of-Age-Film, der eine Gruppe junger Männer und ihre Freundschaft in den Mittelpunkt stellt. Tolkien trägt dabei schon beinahe märchenhafte Züge und handelt auch davon, was oftmals zwischen den Zeilen steht, Gefühle zum Beispiel, Emotionen, Inspiration und Fantasie. Und die Ebenen bringt er wunderbar zusammen.
Bewertung: 9 / 10

Tolkien hinter den Spiegeln … Naja, kleine Spielerei mit Spiegel und Kamera. So spiegelverkehrt könnten die Schriftzeichen von „TOLKIEN“ auch ein nettes Runen-Alphabet abgeben. Der Film Tolkien war übrigens an den Kinokassen nicht annähernd so erfolgreich wie die Mittelerde-Filme. Schlimmer: Er war ein Flop. Völlig zu Unrecht, aber so etwas passiert ja immer wieder …
Die Anhänge – Die Herr der Ringe-Filme

Tolkien macht Lust auf mehr, zumindest bei mir. Nach Sichtung des Biopics habe ich mich noch mal ein bisschen in die Mythologie des Herrn der Ringe eingelesen und schließlich auch noch mal die Filme geschaut, natürlich in der Extended Edition. Daher hier als kleiner Anhang die obligatorischen Kurzrezis …

Der Herr der Ringe – Die Gefährten

Ob das nun der perfekte Fantasy-Film ist? Naja, jedenfalls fällt mir keiner ein, der besser ist*. Alle paar Jahre wandert die Trilogie zu Tolkiens Buch, das bekanntlich in drei Teile aufgesplittet worden war, in den Player und bestätigt meinen Eindruck. Nämlich, dass ab und zu einfach mal alles stimmt. Der größte Verdienst des Films ist für mich, dass er die Tolkien-Welt wirklich mit solchen Bildern auf die Leinwand zaubert, wie sie sich auch beim Lesen im Kopf gebildet haben – was allerdings wohl auch der Hilfe der Herr der Ringe-Illustratoren John Howe und Alan Lee zu verdanken ist. Aber nicht nur das: Peter Jackson macht zwei Dinge richtig, die für einen „Blockbuster“ mit so hohem Budget alles andere als selbstverständlich sind: Zum einen drosselt er das Erzähltempo und nimmt sich die Zeit, die notwendig ist, damit sich das Epos auch wirklich Epos-mäßig entfalten kann.** Zum anderen hat er in seinen Splatter-Zeiten genug Erfahrung gesammelt, damit er weiß, was ein ordentliches Monster auf der Leinwand wert ist. So lässt er ein gerüttelt Maß an Horror-Elementen in seine Inszenierung einfließen, was den Film wohltuend und angemessen düster erscheinen lässt.

Und ansonsten? Na, wie gesagt, es passt alles, von der Einführung per Off-Text über die trutschige Vorstellung der Hobbits, die tollen Bilder etwa in Bruchtal, die zauberhaften lyrischen Momente, die geradezu fließende Inszenierung in den Kampfszenen, die Charakterisierung der Figuren, die Straffung der Geschichte und selbst das Fehlen von Tom Bombadil. Hinzu kommen weitere Elemente, das Casting vieler Gesichter aus der zweiten Reihe etwa, die auf ihre Rollen passen wie … naja, eben passen. Oder der Shore-Score, der zwar episch klingt, aber auch angenehm viele Ecken und Kanten hat. Was auch immer wieder auffällt: Die Gefährten hat noch einen verhältnismäßig kleinen Maßstab, lässt aber erahnen, welch umfassende Mythologie hinter Tolkiens Werk steckt, wirkt damit deutlich größer und liefert die perfekte Balance zwischen ruhigen, ernsten und lustigen Momenten. – 10/10

*   Was nicht so ganz stimmt, denn ein Fantasy-Film nimmt bei mir denselben Stellenwert ein: Willow, erdacht von George Lucas, inszeniert von Ron Howard, mit der Musik von James Horner. Ebenfalls in Neuseeland gedreht, nimmt er sogar etwas die Optik Jacksons Trilogie vorweg.
** Ich habe mich immer gefragt, warum gerade dieser Punkt nach dem HdR-Erfolg bei anderen Fantasy-Filmen immer noch falsch gemacht wird, etwa bei Eragon.

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme

Eigentlich gibt es nichts zu meckern. Das Epos geht in die zweite Runde und weitet den Horizont der Geschichte ein gutes Stück aus. Die Gemeinschaft des Rings ist auseinander gebrochen, aber trotzdem arbeiten die versprengten Heldengrüppchen am großen Ganzen, schließen neue Bündnisse und finden neue Herausforderungen. Als Zuschauer bekommt man noch mehr von Mittelerde zu sehen, und das ist wirklich nur zum Schwelgen. Mein persönliches Highlight: alles rund um die Rohirrim, insbesondere die Darstellung von Edoras, die glückliche Besetzung von Théoden mit Bernard Hill sowie von Éowen mit der wunderschönen Miranda Otto und das geniale Thema von Howard Shore dazu. Wie gesagt: eigentlich …

Was mir bei den zwei Türmen immer wieder auffällt, selbst damals bei Erstsichtung im Kino: Peter Jackson legt es hier offensichtlich darauf an, noch mehr auf die Epik-Tube zu drücken, wobei er allerdings Gefahr läuft, reichlich pathetisch zu werden. Das fällt gerade in der Vor- und Nachbereitung der Schlacht um Helms Klamm auf, wenn die Regie plötzlich mit Großaufnahmen besorgt dreinschauender Statisten in Dauer-Zeitlupe hantiert, Söhne, die sich von ihren Müttern verabschieden, Männer von ihren Frauen, Soldaten mit Trauerflor im Gesicht … Das ist für meinen Geschmack doch einen „touch too much“.

Hinzu kommt natürlich, dass Die zwei Türme als Mittelteil einige langsamere Passagen liefert, die späteres Drama vorbereiten müssen, vor allem das ganze Hin und Her mit Gollum. Und ob der Teil mit den Ents nun etwas langgezogen ist oder nicht, darüber kann man streiten. Es gäbe da auch noch ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht hundertprozentig gelungen finde, etwa den „spaßigen“ Wettstreit zwischen Gimli und Legolas beim Uruk-Klatschen, aber ok … Insgesamt ist das Meckern auf hohem Niveau. Atmosphärisch ist das Ding ne Wucht, die Schlacht hat Schmiss und der Film ist Eskapismus pur. Fällt nur gegenüber Die Gefährten für mich etwas ab. Daher … 8/10

Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs

Die Rückkehr des Königs war für mich längere Zeit der beste der drei Herr der Ringe-Teile. Rein gefühlsmäßig vereinte er nämlich für mich die Stärken der ersten beiden Episoden, sprich: das funktionierende Miteinander der Helden aus Die Gefährten und das epische Schlachtengetümmel aus Die zwei Türme. Inzwischen hat sich das ein bisschen gedreht, denn das locker-flockige Fantasy-Feeling mit dem beinahe schon „intimen“ Maßstab aus dem Auftakt der Trilogie ist für mich einfach stimmiger und auch ein ganzes Stück „lyrischer“ als alles, was danach kommt. Nicht falsch verstehen, das spricht nicht gegen Die Rückkehr des Königs, sondern lediglich für Die Gefährten.

Wobei der dritte Teil durchaus Angriffspunkte bietet, wenn man denn welche sucht. Zum Beispiel: Man könnte ihm vorwerfen, dass die Handlung zielstrebig auf die letzte entscheidende Schlacht zuhält, ohne groß nach links und rechts zu schauen. Womit das große Tolkien-Epos endgültig zu einem großen Hack-und-Schlacht-Gemälde verkommt – wohlgemerkt wieder unter dem beinahe schon inflationären Gebrauch von Zeitlupen, damit auch ja das Gefühl von Epik aufkommt. Dabei fällt auch auf, dass die Schlacht um Minas Tirith dramaturgisch ähnlich abläuft wie die um Helms Klamm, nämlich: Die Helden kämpfen heldenhaft bis zum sicheren Untergang, bis dann doch noch in letzter Sekunde eine unverhoffte Rettung um die Ecke kommt. Dabei wirkt die Heerschar der Eidbrecher sogar ein bisschen mehr wie ein Deus ex machina als die Reiter von Rohan im zweiten Teil und ist genauso unbesiegbar wie die Ents.

Es gäbe sicherlich noch ein, zwei, drei Punkte mehr, die man ins Feld führen könnte, muss aber nicht. Denn unterm Strich kann ich festhalten: Das ganze Getümmel funktioniert wunderbar, vor allem indem die Helden allesamt wieder zusammenkommen und gegen die Endgegner antreten (saustarker Auftrifft übrigens von Éowyn). Ein bisschen Drama gibt es auch noch in Form von Denethor II. und seinem Sohn Faramir. Pippin darf singen, Sam und Frodo dürfen wieder Händchenhalten und Gollum macht endlich einen Abgang. Ob dann das Dreifachfinale gelungen ist oder nur ein langgezogener Tränendrücker, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Für mich macht’s alles zusammen: 9/10

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert