Zur Zeit erfreuen sich Kriminaldokumentationen größter Beliebtheit. Vor allem ausführliche Serien wie zum Beispiel Making a Murderer (Netflix) scheinen beim Publikum anzukommen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand daran machen würde, dieses Format zu parodieren.
American Vandal macht genau dies, jedoch vollkommen anders, als man es erwarten würde.
Hihihi…
Wenn man an Parodien denkt, dann kommen einem sofort plumpe Komödien in den Sinn, die in den seltensten Fällen wirklich lustig sind. Genau so etwas wäre auch bei Krimidokus ohne Probleme möglich. American Vandal geht aber andere Wege, obwohl der Aufhänger der ganzen Sache vollkommen absurd ist: Ein Vandale hat Penisse auf Autos gesprüht.
Die Serie nimmt sich jede Sekunde ernst. Todernst. Sie übernimmt den Stil und die Techniken der großen Vorbilder und verknüpft sie zu einem eigenen kleinen Geniestreich. Das ist für den Zuschauer brüllend komisch, wenn zum Beispiel in staubtrockener Weise über fehlende Sackhaare in den Penis-Zeichnungen diskutiert wird oder in absolut nüchternen Computeranimationen die Blickwinkel auf einen Handjob ausgewertet werden. Alles natürlich nur zur Beweisfindung.
… Penis
Das alles ist es aber auch, warum American Vandal so gut funktioniert. Es nimmt seinen Fall professionell unter die Lupe und bietet am Ende sogar eine ausgeklügelte Geschichte, die so komplex gar nicht vonnöten gewesen wäre. Auch die Figuren – allzu bekannte Gesichter sollte man nicht erwarten – bekommen ihren Raum, um sich zu entwickeln. Das schafft Bindung und lässt den Zuschauer dranbleiben. Eine zum Binge-Watching prädestinierte Serie .
American Vandal ist bei Netflix abrufbar.
In Kürze: American Vandal ist keine einfache Parodie, mehr eine augenzwinkernde Verneigung vor den beliebten Doku-Formaten. Dabei schafft sie eine spannende Geschichte mit zahlreichen Twists, die einen manchmal vergessen lässt, dass es am Ende doch nur um Pimmel ging.
Bewertung: 9/10
Für die beiden Freunde Peter und Sam ist diese Lösung aber zu einfach. Sie beginnen, selbst zu recherchieren und darüber einen Dokumentarfilm zu drehen. Schnell bemerken sie, dass nicht alles so ist, wie der erste Blick es erscheinen lässt.