Ein sprechender Baum? Wo gibt’s denn sowas?
Unter anderem bei Tolkien.
Die Erfolgsgeschichte des Herrn der Ringe ist allgemein bekannt und muss nicht erneut breitgetreten werden. Eines kann aber immer wieder erwähnt werden: Die Figuren, die Tolkien für sein Epos geschaffen hat, sind nahezu alle unvergesslich. Ob es Orks, Elben, schnöde Menschen oder die allseits beliebten Hobbits sind: Fast jeder kann mit ihnen etwas anfangen. Aber gerade die fantastischeren Figuren haben es den Lesern, und später auch den Zuschauern angetan. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die sprechenden Bäume, bei Tolkien Ents genannt, großer Beliebtheit erfreuen. Zeugen sie doch von einer Naturverbundenheit und einem Stolz, der in vielen anderen Bereichen schmerzlich vermisst wird. Allen voran: Baumbart.
Nun ist der große Hype um den Herrn der Ringe aber schon ein wenig her. Die Ankündigung einer Amazon-Serie ist schön und gut, aber handfestes Material liegt noch in weiter Ferne. Lohnt es sich also wirklich überhaupt noch, Merchandise zu produzieren?
Auftritt Funko
Die Firma aus dem Bundesstaat Washington hat seit Ende der 1990er Jahre eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte hinter sich. Ihre stilisierten Figuren sind nicht jedermanns Sache, erfreuen sich aber einer großen Fangemeinde, die eine stetige Erweiterung des Produktportfolios rechtfertigt. Zum Erfolg trägt wohl auch bei, dass Funko eine schier unendliche Zahl an Lizenzen unter einen Hut gebracht hat. Das dürfte kaum eine andere Firma jemals geschafft haben.
Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis sich auch das Tolkien-Universum dazugesellen würde. Ein erster Ausflug begleitend zu den Hobbit-Filmen, verlief verhältnismäßig überschaubar. Die Ankündigung, dass das Haupt-Epos nun zu Merchandise-Ehren kommt, löste jedoch Jubel unter der Fangemeinde aus. So war nach der ersten Veröffentlichungswelle auch schnell klar, dass mehr nachkommen würde.
So viel Gerede, was gibt es zur Figur zu sagen?
In der Hauptproduktline von Funko, den Pop! Vinyls (stilisierte Figuren mit kleinem Körper und großem Kopf), gesellte sich in der zweiten Runde nun auch Baumbart, der Ent, dazu. Die Figur, die in einer Sondergröße auf den Markt kam, wirkt weiterhin stilisiert, aber nicht so extrem, wie einige andere Charaktere der Reihe. Von daher wäre sie sogar für Kritiker der Figuren interessant.
Und natürlich kann die Figur nicht sprechen. Das wäre ja wirklich gruselig…
Ordentlich detailliert und verarbeitet ist sie ein kleiner Hingucker, der eine Tolkien-Sammlung bereichern kann, ohne gleich mit einer Unförmigkeit anzuecken.
Das i-Tüpfelchen wären eventuell noch Merry und Pippin gewesen, die sich zwischen seinen Ästen verstecken können. So aber ist Baumbart neutral gehalten und passt sich am Ende doch besser in jede denkbare Präsentationsform ein.
Zur Zeit ist die Figur bei jedem gut sortierten Händler erhältlich, der Funko-Produkte führt. Der Preis dürfte zwischen 20 und 25 Euro liegen.