Lahmarschigkeit? Ja, vielleicht. Faulheit auch? Mag sein. Fehlende Motivation? Natürlich nie! Aber ja, auf dem Blog war dieses Jahr lange Zeit Funkstille. Zunächst die Entwarnung: Mit Corona hatte es nichts zu tun. Vielmehr mit einem Märchen … 

Ohne allzu lange um den heißen Brei herumzureden: In den vergangenen Monaten herrschte hier tote Hose. Was vor allem an mir lag, zugegeben. Klar, wenn man nichts schreibt und keine Fotos macht, kann man auch nichts posten. Wie logisch! Die Auszeit war aber geplant – und hatte nichts mit der Pandemie zu tun, die dieses Jahr so besonders gemacht hat. Ich habe noch ein paar Artikel rausgehauen, die auf Halde lagen, etwa Jumanji 3 oder Tolkien. David hat noch etwas über Joe R. Lansdale geschrieben. Und sein Bruder Alex hat einen starken Gastbeitrag für unseren Blog verfasst, während David einen starken Gastbeitrag für dessen Blog verfasst hat. Dann war aber erst mal Sense.

Woran lag’s? Habe ich die Midlife-Krise gespürt und einen Töpferkursus begonnen, um meine innere Mitte zu finden? Nö, die kenne ich schon. Und einen Kursus im Töpfern habe ich auch nicht begonnen. Sondern im Aikido, aber das ist eine andere Geschichte für später mal. Ok, die Lust am Wandern habe ich auch entdeckt (wie fast jeder in Corona-Zeiten). Und die Steuererklärung musste schließlich auch mal gemacht werden. Aber nein, der Gedanke war vielmehr, mir ein paar feierabendliche Freiräume für ein kleines literarisches Projekt zu schaffen. Das da wäre: David hatte vor einigen wenigen (*hust*) Jahren (*hust*) eine tolle Idee zu einer tollen Kurzgeschichte. Oder vielmehr: Er hatte die Idee zu einem Märchen. Ja, ein Märchen!

Märchen: Titelbild
Stimmungsvoll, oder? Wie es sich für eine gute Erzählung gehört, so erweckt sie auch Bilder im Kopf – dank David. Wir sind in der glücklichen Lage, diese Bilder tatsächlich zu zeigen – dank Alex. Das hier mal als kleiner Vorgeschmack.
Jahr um Jahr im Dornröschenschlaf

Wovon dieses Märchen handelt, das wird noch nicht verraten. Aber so viel: Die Geschichte besitzt eine schöne Prämisse und ist reich an Metaphern. Und auch, wenn ich mich normalerweise mit metaphorischen Erzählungen etwas schwerer tue, so muss ich doch festhalten: Die Geschichte finde ich klasse. Also habe ich etwas sehr Perfides getan: Ich habe David angespornt, das Ding auch wirklich zu schreiben. Und im Verlauf kam uns die Idee, dass sich das Ding auch als Bilderbuch recht gut machen würde. Ich meine: Hey, wenn sich eine Geschichte anbietet, ein Bilderbuch zu sein, dann doch wohl ein Märchen, oder? Die Idee lag aber auch nahe, schließlich ist Davids Bruder Alex ein begnadeter Maler mit einer mindestens so morbiden Ader wie David. Brüder halt.

Also: David hat das (tolle) Märchen geschrieben, Alex hat die ersten (großartigen) Bilder gemalt, ich habe das erste Mal gegengelesen und Anmerkungen gemacht, David hat’s ergänzt, Alex hat noch ein paar Bilder gemalt, dann sollte ich noch mal überarbeiten … und dann hatten wir die Idee, einen Blog zu starten. Diesen Blog. Und ich kam nicht mehr zum Gegenlesen und Anmerkungen machen. Die Luft bei mir war einfach raus in der Hinsicht. Da war dieses neue Spielzeug Blog, David schrieb derweil ein paar andere (tolle) Geschichten, ich war fest entschlossen, wieder an diese Geschichte zu gehen – nur es passierte nichts. Jahr um Jahr.

Märchen Text
Sieht ein bisschen gruselig aus, der Typ da im Hintergrund, oder? Soll er auch sein. Ein paar Konzepte – vorne als Text, hinten als Bild.
Gut Märchen will Weile haben!

Viele Menschen nehmen sich gute Vorsätze fürs neue Jahr vor. Ich nehme mir solche Vorsätze fürs alte Jahr vor, wenn mal wieder die Uhr in Richtung Silvester runtertickert. Und 2020 soll es eben so weit sein: Das Ding wird jetzt durchgeackert! Koste es, was es wolle. Dann geht es weiter, denn dann werden noch mehr Bilder gemalt. Und vielleicht noch mal eine Szene gestrichen und eine ergänzt. Und und und. Es wartet also Arbeit (abseits der Arbeit)! Festzuhalten bleibt vorerst: Es ist schon interessant, sich eine „alte“ Schöpfung nach längerer Zeit wieder vorzunehmen, denn man sieht sie jedes Mal mit etwas anderen Augen.

Märchen - Grinsen
Der hat gut grinsen, der muss die Arbeit ja auch nicht machen. Ein guter Text (und auch viele nicht so gute, aber das nur als Erfahrung) geht durch mehrere Stadien und Korrekturen. So auch hier …

Aber ok, das nur als Lebenszeichen. Der Adventskalender aus den beiden vergangenen Jahren entfällt dieses Jahr. Aber wir werden sicherlich bis Heiligabend noch ein paar Fotos schießen und ein paar Zeilen schreiben. Bis dahin geht aber Davids Märchen vor. Es würde uns freuen, wenn die Geschichte später mal andere genauso begeistern würde wie uns selbst – denn ganz offensichtlich hat sie uns nicht losgelassen. Und wir wissen ja: Gut Ding will Weile haben.

Und wie sagt man so schön in diesen Tagen: Gesund bleiben!

Märchen: Text
Schreiben kann jeder! – Von wegen … Mit einer Geschichte erschafft man eine Welt quasi vom weißen Blatt. Da ist vorher rein gar nichts, und diese Nichts muss Form annehmen. Und dann sollte man auch noch fähig sein, das Erdachte in vernünftige Worte zu fassen. Ganz trivial ist das nicht. Aber Spaß macht es schon. Wie gesagt: Gut Ding will Weile haben.

1 comment

  1. Hallo Frank,

    ein toller Beitrag! Und ich gestehe auch ein bisschen faul gewesen zu sein. Immer kam irgendetwas dazu und die Tage, Woche und Monate strichen ins Land. Zugegeben, ich habe auch oft an die Geschichte gedacht in den letzten Tagen.
    Wenn gewünscht, von dir und vor allem David, illustriere ich gerne weiter.

    Bis dahin viele Grüße von der Küste und bleibt gesund,
    Alex

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