DC hat es nicht leicht. Während die Comics und Animated-Filme gut laufen, kommt vor allem die Filmsparte nur schleppend voran – trotz solcher Ikonen wie Superman, Batman und Wonder Woman. Viel Kritik mussten die Filme einstecken. Manche davon war berechtigt, die meisten Mäkeleien jedoch vollkommen überzogen. Deshalb wäre es ein Leichtes, die schwachen Verkäufe von Filmfiguren auf die Filme zurückzuführen. Die Wahrheit sieht im Fall der DC Films-Figuren aber etwas anders aus.

Neue Supermänner braucht das Land…

DC Collectibles, der hauseigene Merchandise-Vertrieb von DC, kündigte 2016 eine neue Figurenlinie an: DC Films. Darin sollten hochwertige Actionfiguren des bisherigen und künftigen DC Expanded Universe (DCEU) zusammengefasst werden. Zu dieser Ankündigung gab es sogar die ersten Konzept-Render. Neben Superman, Lex Luthor, Wonder Woman und dem gepanzerten Batman aus Batman v Superman (BvS) wurden auch Bilder von General Zod, Faora und Jor-El aus Man of Steel sowie von Harley Quinn und El Diablo aus Suicide Squad veröffentlicht. Für eine reichhaltige Auswahl war also gesorgt.

Im Laufe der Monate tauchten weitere Konzepte auf. Darunter zwei Varianten von Batman (Knightmare und regulär), Killer Croc, Captain Boomerang, Katana, Aquaman und Nam-Ek. Jedoch war das Schicksal der Reihe zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt: Noch bevor die ersten beiden Figuren in den Regalen landeten, wurde die Serie gecancelt.

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… oder lieber doch nicht

Grund dafür waren zu geringe Vorbestellungen der Händler. Schnell wurde mangelndes Interesse an den Filmfiguren als Ursache genannt, aber ein weiteres Detail war viel naheliegender: Der Preis!
Um die 50 Dollar sollten pro Figur berappt werden. Ein Preis, der sich zwar an den direkten Vorbildern (dazu später mehr) orientierte, aber für diese Art von Figur einfach zu viel war. Kein Wunder also, dass die Händler zurückhaltend reagierten und nur geringe Mengen orderten.

So schafften es zwar der gepanzerte Batman sowie Superman in die Regale der Comicshops, aber alle anderen vorgestellten Figuren (zu denen teilweise schon Prototypen existierten) wurden tief ins Lager der gescheiterten Ideen verfrachtet.

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Alles Gute kommt aus Übersee

Bevor es zur eigentlichen Superman-Figur kommt, noch ein paar Sätze zur Intention hinter der Linie. Die bereits erwähnten Vorbilder waren die Hersteller aus dem fernen Osten, im speziellen Medicoms Mafex-Reihe, sowie Bandais S.H.Figuarts. Beides Figurenreihen, die mit ausufernder Beweglichkeit und hoher Qualität (auch wenn Medicom teilweise mit katastrophalen Qualitätskontrollen zu kämpfen hatte) punkten konnten. DC Collectibles wollte nun also eine westliche Reihe auf den Markt bringen, die genau diese Merkmale vereinte. Allerdings übernahm man – wie bereits erwähnt – auch den Preis. Einen Preis, den die Käufer für Importwaren bereit waren zu bezahlen, nicht jedoch für Figuren, die aus dem eigenen Land kamen. Also klassisch am Markt vorbeikalkuliert.

Statt nun den Preis anzupassen und etwaige Abstriche an den Details der Figuren in Betracht zu ziehen, wurde lieber die gesamte Reihe eingestampft. Gerade die Man of Steel-Figuren sowie der reguläre Batman und Wonder Woman erfreuten sich in den einschlägigen Foren großer Vorfreude. Verpasste Verkäufe.

Stahlharte Fakten zur Superman-Figur:


Mit mehr als 30 Artikulationspunkten ist die Superman-Figur beweglicher als so mancher Fan. Dazu gesellen sich drei Paar Hände (2 Fäuste, 2 entspannte Hände und 2 gespreizte Hände) und ein alternativer Kopf mit der Möglichkeit, zwei Hitzestrahlen in die Augen zu befestigen. Das erweist sich allerdings als schwieriger als gedacht. Die Strahlen sind sehr dünn und laufen ständig Gefahr zu brechen. Vorsicht ist geboten.

Um dem Auftritt des letzten Kryptoniers noch eine dramatische Note zu verleihen, sind in den äußeren Säumen des Capes Drähte eingearbeitet. Etwas Experimentierfreude ist vonnöten, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Auf die Größe kommt es an

Ursprünglich als 6-Zoll-Figurenreihe angekündigt, zeigt sich im direkten Vergleich sehr deutlich, wie unterschiedlich diese Größenangabe interpretiert wird. Im unteren Vergleichsbild ist einzig die NECA-Figur von Arnies John Matrix in einem anderen Maßstab gehalten, 7 Zoll. Alle anderen Figuren werden als 6 Zoll Action-Figuren geführt. Während die Star Wars-Black Series und die S.H.Figuarts komplett rausfallen, lassen sich die anderen Reihen recht ordentlich mit der Superman-Figur kombinieren. Crossover im Sammlerregal steht somit nichts im Wege.

6 Zoll sind nicht 6 Zoll (v.l.n.r.): John Matrix (NECA), DC Multiverse JL Batman (Mattel), DC Films Superman (DC Collectibles), Black Series Bespin Han Solo (Hasbro), Suicide Squad Deadshot (S.H.Figuarts), Marvel Legends Captain Marvel (Hasbro)

Die Figur ist bei Amazon zur Zeit (Stand Veröffentlichungsdatum) günstig zu haben.

 

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