Lego ist für Kinder. Für kleine und genauso für große, wohlgemerkt. Und auch wenn der dänische Hersteller immer wieder betont, dass er eine Spielzeugfirma ist, so präsentiert er doch häufig Bausätze, die definitiv auf ein erwachsenes Publikum abzielen. Ob es nun die Ultimate Collector Series von Star Wars ist oder die Creator Expert Modelle, die neben aufwendigen Stadthäusern auch clever konstruierte Fahrzeuge nach realer Vorlage bieten.
Einem davon schauen wir mal unter die Haube , dem MINI Cooper,

Grober Inhalt. Wie bei Lego üblich viel Plastik um Plastik, dazu Anleitung und Sticker.

Gleich vorweg: Ich habe keine Ahnung von Autos! Ich fahre sie nur, um von A nach B zu kommen. Sollten im Folgenden also Begriffe auftauchen, die einem Fan und Hobby-Schrauber die Nackenhaare zu Berge stehen lassen – Entschuldigung!
Warum aber baue ich dann ein Auto aus Lego? Ganz einfach: Nur weil man keine Ahnung hat, muss man es ja nicht ablehnen. Ich kann sehr wohl ein schönes Auto erkennen und es wertschätzen. Die Daten und Funktionen interessieren mich weniger. Zum Glück spielen bei Lego Hubraum, PS und Reifendruck nur eine untergeordnete Rolle.

Was man so in den ersten Tüten findet… Besonderes Augenmerk sollte man auf die silbernen Elemente richten. Schön und selten bei Lego.
Vom Plastikklotz zum Auto

Der MINI Cooper selbst,wäre kein Auto, welches ich in der Realität fahren wollte. Aber aus bunten Steinen bauen – sehr gerne. Denn eines haben die Dänen bewiesen: Ihre Lego Automodelle der Creator Expert-Reihe strotzen nur so vor ausgefeilten Bautechniken, Detailtreue und Funktionalität. Dazu kommt noch die Auswahl der Modelle: VW T1, VW Käfer, London Bus, Ferrari F40, der besagte MINI Cooper und mit ein paar Abstrichen der Aston Martin DB5. Für jeden ist etwas dabei.

Das hat man, wenn man mit dem ersten Abschnitt fertig ist. Der Ersatzreifen ist verstaut, und schalten kann man auch schon.

Den T1 und den Käfer habe ich auch daheim stehen. Überragende Modelle, die eindrucksvoll beweisen, zu was Lego in der Lage ist. Wer sich für die Klötze interessiert, muss mal eines dieser Sets gebaut haben. Man wird es nicht bereuen. Preislich liegt das Ganze auch noch in einem vernünftigen Rahmen. Dagegen gibt es – gerade im Lizenzbereich – ekelhafte Ausreißer, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.

Die 2er-Tüten: Hier sieht man auch die ersten exklusiv bedruckten Elemente. Es geht also auch ohne Sticker.
Da schlägt das Herz des Autobauers höher…

Aber genug geschwafelt, kommen wir zum Modell. Drei Bauabschnitte, verteilt auf zwei Anleitungen. Dazu zwei kleine Stickerbögen (denen ich weiter unten ein paar gesonderte Sätze spendiere), und fertig ist die Bestandsaufnahme. Der Aufbau geht flott von der Hand. Nur ein- oder zweimal ist der gewählte Winkel der Darstellung in der Anleitung etwas irreführend. Da muss man schon genauer hingucken, um zu verstehen, was die Designer von einem wollen.

Bauabschnitt 2 ist vollendet: Sitze und Heck sind fertig. Der Kofferraum ist voll funktionsfähig. Besonders niedlich: Der Picknickkorb inklusive Käse, Baguette, Gläsern und einer Wasserflasche. Die karierte Decke ist exklusiv in diesem Set zu finden.

Aufgelockert wird der Bau immer wieder von netten Techniken, die anfänglich etwas wirr wirken, aber später ein ordentliches Gesamtbild ergeben. Es ist also nicht immer nur stumpf „Stein auf Stein“. Nein, ein cleverer Einsatz der Elemente bietet die Möglichkeit, optische Effekte zu erzielen, die früher nicht möglich gewesen wären. Und das zeigt sehr schön auf, wie sich Lego weiterentwickelt hat. Heutzutage ist fast alles möglich.

Abschnitt 3: weitere bedruckte Teile und ein großes Lenkrad. Hat man auch nicht in jedem Set.

Bewegliche Motorhaube, funktionaler Kofferraum, zu öffnende Türen und klappbare Sitze – was will man mehr? Dazu noch ein launiger Picknikkorb mit schicker Decke und leckerem Inhalt. Fertig ist ein optisch ansprechendes und baulich befriedigendes Modell eines britischen Klassikers.

Und fertig. Klein, kompakt, grün. Einfach süß.
… und hier setzt es aus

Kommen wir nochmal auf die Sticker zu sprechen. Lego weist gerne daraufhin, dass sie den Bauspaß erhöhen sollen. Eine gewagte Aussage, denn in der Realität sorgen sie eher für Frust. Gerade großflächige Aufkleber sind nur sehr schwer aufzubringen. Jedenfalls so, dass es am Ende gut aussieht. Und das ist selten der Fall. Letztlich ist für Lego sicherlich eine Kostenfrage, ob das Unternehmen nun direkt bedruckte Steine liefert oder einen Bogen Klebepapier bedruckt. Für den Bastelfreund ist es aber leicht eine frustrierende Fummelarbeit.

Die Stickerbögen: zusätzlicher Bauspaß oder frustrierendes Ärgernis? Auf jeden Fall ist es ein netter Service, dass verschiedene Nummernschilder möglich sind. So kann man sich zwischen britischen, deutschen, dänischen, amerikanischen und australischen Schildern entscheiden.

Allerdings gibt es ein paar Details in der Legowelt, die ein konsequentes Vorgehen vermissen lassen. Zum einen wenn, wie in diesem Set, exklusive Prints auf den Steinen enthalten sind – zusätzlich zu den Stickern! Da fragt man sich doch: Warum nicht alles bedrucken? Zum anderen wenn es sich um hochpreisige Sets handelt. Es grenzt schon an eine bodenloser Frechheit, wenn ein 800 Euro-Set wie der Star Wars Millennium Falcon mit Stickern daherkommt. Auch ein 400 Euro-Set wie das Hogwarts-Schloss mit gefühlten Quadratmetern an Stickern wirkt in dieser Hinsicht wie ein schlechter Scherz. Dass es anders geht, zeigen zum Beispiel ausgerechnet Duplo und die Juniors-Reihe: Gerade die ganz Kleinen, die mit dem Zeug spielen, müssen offenbar auf den zusätzlichen Spaß der Sticker verzichten. In beiden Produktkategorien werden alle Steine bedruckt. Sorry für die Ironie, aber da versteh einer Lego…

Aber es gibt Alternativen, wenn auch nur von Drittanbietern. So bietet zum Beispiel der Steinedrucker Austauschsets an, mit denen man seinen Sets die Details zukommen lassen kann, die sie verdient haben. Und das ganz ohne Sticker.

Zu guter Letzt

Genug der Meckerei. Es überwiegen ja die positiven Dinge am MINI Cooper. Besonders schön daran ist, dass Lego mit jedem weiteren Modell einen Schritt nach vorne geht. Es wird also immer besser. Welche Rolle allerdings der Aston Martin spielen wird, bleibt abzuwarten. Rein optisch und äußerlich lässt der etwas zu wünschen übrig, dafür ist er innen eine einzige Pracht. Trotzdem, gerne mehr davon.

Und nochmal mit beweglichen Teilen: Im Motorraum wird ein 4-Zylinder angedeutet, beide Sitze lassen sich nach vorne klappen. Handbremse und Ganghebel sind ebenfalls beweglich. Türen lassen sich öffnen, und der Kofferraum bietet ausreichend Stauraum.
Harte Autofakten


Name: MINI Cooper


Nummer: 10242


Teilzahl: 1077


Bauzeit in Stunden: 2 – 3


Preis: 89,99 Euro


Erscheinungsjahr: 2014


Der Listenpreis für den MINI Cooper liegt bei 89,99 Euro. Mit etwas Suche kann man Preise um die 75 Euro finden. Aber Obacht! Nicht zu lange suchen. Die Gerüchte verdichten sich, dass das Modell noch in diesem Jahr auslaufen könnte. Doch jetzt kommt’s: Am 23. November 2018 gibt es im Zuge des Black Friday 30% Rabatt, wenn man das Set direkt im Lego-Shop bestellt. Das Angebot gilt nur diesen Tag und auch nur für VIP-Kunden. Wer den MINI haben will, schlägt dann zu oder riskiert deutlich höhere Preise im nächsten Jahr.

Die volle Pracht (ohne Sticker).

Alle im Beitrag erwähnten Shops wurden freiwillig genannt. Es handelt sich also um Werbung ohne Gegenleistung. Damit alle beruhigt schlafen können…

 

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