Was für die Asiaten Godzilla ist, das ist für die westliche Welt King Kong. Der Riesenaffe von der exotischen Insel Skull Island begeistert seit dem Jahr 1933 Groß und Klein. Da wundert es niemanden, dass auch Merchandise zum Mega-Primaten immer wieder aufpoppt. Zuletzt versuchte sich die Firma Mezco an König Kong. Mit Erfolg? Starten wir die Expedition, auf die ich mich schon einige Zeit freue…

Es lebe der König

An Vorlagen für den Riesengorilla mangelt es nicht. Allen voran die Verfilmungen des Monsterklassikers, aber auch Comics und Videospiele bieten genügend Anschauungsmaterial, um eine optisch überzeugende Affenfigur zu kreieren. Mezco selbst ist jedoch bekannt dafür, sich stilistische Freiheiten herauszunehmen, wenn es der Firma in den Sinn kommt. So kann man deren Version von King Kong auch als Mischung vieler Vorbilder ansehen. Die Statur vom Original, die Narben aus der 2005er Jackson-Version, etwas Comiclook, und Kong: Skull Island ist doch auch drin, oder? Genau, eine bunte Mischung an Einflüssen spiegelt sich in King Kong of Skull Island wieder. Das ist was fürs Auge. Aus jedem Winkel.

Ob ruhig, oder aggressiv: Die Wechselköpfe bieten für jede Situation das passende Gesicht. Auch die unterschiedlichen Hände geben der Figur die nötige Prise Individualität.

Optisch punktet Kong auf ganzer Linie. Und mehr noch: Auch das mitgelieferte Zubehör weiß zu überzeugen. Insgesamt fünf verschiedene Hände, zwei Köpfe, zwei Handfesseln und eine kleine Ann-Darrow-Figur zum Entführen und „auf-Häuser-kraxeln“ sind dabei. Zeitgleich zu dieser regulären Figuren kam auch eine limitierte Version heraus: monochrom – um dem schwarz-weißen filmischen Ursprung der Figur zu huldigen – mit einem alternativen Kopf, einem Affenschädel und Knochen. Der Rest entspricht der normalen Variante.

Beauty killed the beast

Die Optik hat allerdings einen Preis: Alle wichtigen Artikulationspunkte sind vorhanden, funktionieren aber nur bedingt. Das modellierte Fell ist nicht selten Grund, dass einige Bewegungen nur schwer, oder gar nicht auszuführen sind. Vor allem die Stellung der Beine leidet darunter. Bei den Hüften und den Füßen mag man noch ein Auge zudrücken, aber spätestens bei den Knien sind die Möglichkeiten wirklich begrenzt. Die Reichweite der Bewegung ist – freundlich ausgedrückt – erschreckend. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Überraschenderweise hindern diese Negativpunkte aber nicht, dass man ordentliche Posen aus der Figur herausbekommt. Selbst auf allen Vieren – wenn auch mit Kompromissen – kann man den Affen präsentieren.

Wahrlich königlich. King Kong in seiner ganzen Pracht. Optisch macht die Figur einiges her und ist einfach ein Augenschmaus. Vorausgesetzt man steht auf Affen…
Happy End

Bei King Kong kommt es ja immer auf die Größe an. Hier ist sie zum einen sehr gut, aber auch ein kleines Problem. Kong ist im klassischen 6-Zoll-Format gehalten. Das bedeutet, dass er sich auf einer Höhe mit den üblichen Marvel Legends- und Star Wars Black Series-Figuren befindet. Um ihn also – etwa auf Fotos – wirklich riesig wirken zu lassen, muss man bei den Vergleichsmaßstäben deutlich runter gehen.

Wer King Kong mag, findet hier eine preiswerte Anschaffung fürs Regal oder den Schreibtisch. Für alle, die nur einen coolen Affen für ihre Figurenarmee brauchen, taugt er ebenfalls. Trotz einiger Kritikpunkte eine lohnende Anschaffung.

Guter Geschmack.:Ob nun Fay Wray, Linda Hamilton, Naomi Watts, oder Brie Larson – wenn man auf Kongs bevorzugten Frauentyp schaut, kann man feststellen: Der Affe ist auch nur ein Mann.
 Mezcos Version ist natürlich nicht die erste Figur des King Kong. Einige andere Hersteller versuchten sich bereits daran. Ende der 90er brachte McFarlane Toys eine Deluxe-Figur auf den Markt, die gut aussah, aber – McFarlane-typisch – hauptsächlich unbrauchbare Bewegungspunkte besaß. Zu Peter Jacksons Verfilmung kam gleich eine ganze Spielzeug-Reihe von Playmates auf den Markt. Den qualitativen Vogel schoss aber die Bandai-Unterfirma Tamashii Nations ab. In der S.H.Monsterarts-Reihe brachten sie einen ultraartikulierten Kong heraus, der mit jeder Menge Austausch-Händen und -Köpfen kaum einen Wunsch offen lies. Zur jüngsten Verfilmung des Stoffs, Kong: Skull Island, ging es wieder zurück auf den Massenmarkt mit Spielzeug von Lanard – solide, aber ohne besondere Highlights.

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