Ich finde, es ist mal wieder Zeit, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Sinnlos? Mag sein, aber ein Spaß. Dabei gibt’s aber auch zwei Plätze an der Sonne: das Baywatch-Remake und das Trio mit vier Fäusten-Original.
Hafen oder Strand – das ist hier die Frage. Jetzt gibt es natürlich zahlreiche kleine und feine Unterschiede zwischen den Institutionen. Aber für den erfahrenen Filmnerd ist es ein allzu Leichtes, beides filmmäßig auf einige gemeinsame Nenner zu bringen. Als da wären: Wasser, Sonne, schöne Menschen. Und Verbrechen. Ist doch eine gute Zusammenstellung, die den Zuschauer gleich auf mehreren Ebenen anspricht. Wenn auch meist auf der – Pardon – „geile Weiber in knappen Klamotten“-Ebene. Die Spannung gibt’s dann oben drauf, damit der geneigte Bademoden-Connaisseur bei der sonnigen Bikini-Parade nicht tiefenentspannt wegduselt.
Es muss wohl solch ein niederer Trieb gewesen sein, der mich nach allzu langen und tristen Wintermonaten dazu gebracht hat, in kurzer Folge das Baywatch-Remake von 2017 in die Erstsichtung und den Pilotfilm zur Serie Trio mit vier Fäusten von 1983 in die Retrospektive zu nehmen. Völlig zufällig. Nun spielt Baywatch bekanntlich am Strand, nicht mehr in Malibu, sondern in der fiktiven Stadt Emerald Bay an der US-Ostküste. Und Trio mit vier Fäusten (im Original: Riptide, also so etwas wie eine reißende Flut) hat seine Ausgangsbasis in King Harbor, einem Teil der Stadt Redondo Beach bei Los Angeles, also an der Westküste. Übrigens dort, wo auch Teile der originalen Baywatch-Serie gedreht worden sind. Aber genug der Geografie. Viel wichtiger: Riptide und Baywatch spielen beide zu einem großen Teil am, im und auf dem Wasser. Und viele Leute, meist weibliche, haben wenig an.
Hey, 80s-Vibes!
Jetzt muss ich zugeben: Riptide ist ein Klassiker meiner Kindheit. Ich schaue die Serie immer mal wieder, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, ob das Treiben auf der Mattscheibe mehr oder weniger gelungen ist. Die Serie hat ein paar Nostalgie-Punkte auf ihrer Seite und ist für mich auch ganz unabhängig davon gut gealtert. Zu Baywatch und David Hasselhoff wiederum hatte ich nie großen Zugang, und gegenüber der späten Kinoauswertung hegte ich keine großen Erwartungen. Zumal die Kritiken eher mäßig ausgefallen waren. Tatsächlich hat mich die Rettungsschwimmer-Posse auf den ersten (und zweiten) Blick auch nur müde lächeln lassen.
Doch dann, irgendwann in der ersten Filmhälfte, fordert Meister-Bader, äh, Bademeister Dwayne Johnson den Rettungs-Newbie Zac Efron zu einem sportlichen Wettstreit heraus. Und der darf in einer völlig überflüssigen Szene seinen durchtrainierten Körper zeigen. Zeitlich an etwa gleicher Stelle im Handlungsverlauf weist auch Riptide, also der Pilotfilm, eine ähnlich überflüssige Szene auf. Die beiden Hafen-Detektive Perry King und Joe Penny müssen dort mitten in der Nacht ein Kidnapping verhindern. Und da beide gerade aus dem Schlaf hochgeschreckt sind, hetzen sie den Bösewichtern nur mit Unterhosen bekleidet hinterher – Posing inklusive.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Hüben wie drüben, also bei Riptide wie bei Baywatch, hängen ein paar ordentliche 80s-Vibes in der Luft. So unterschiedlich sind die beiden Strandgeschichten doch gar nicht, oder? Aber der Reihe nach…
Die Prämisse
Riptide: Die Ex-Militär-Polizisten und Vietnam-Veteranen Nick Ryder und Cody Allen schlagen sich im Küstenörtchen King Harbor durch, indem sie Touristen bei Laune halten. Sie gründen schließlich die Riptide-Detektei, bringen ihren alten Kumpel und Computer-Nerd Murray „Boz“ Bozinski an Bord, helfen einem Mädchen und decken einen Drogenschmuggel auf.
Baywatch: Mitch Buchannon führt eine Truppe Rettungsschwimmer an und hat „seinen“ Strand voll unter Kontrolle. Aus PR-Gründen muss er Olympia-Schwimmer und Chef-Arschloch Matt Brody mit ins Team nehmen. Nach einigen Kabbeleien rauft man sich zusammen und legt sich bei Sommer, Sonne und Strand mit einer Drogenhändlerin an.
„Irgendwas müsste jetzt mal laufen, Nick. Ich werde 30, du weißt, ne 3 und ne 0. Die Leute sehen mich an, als wäre ich ein Seeräuber mit ´nem Holzbein. Wenn wir mit diesem Super-Sicherheitskram konkurrieren wollen, brauchen wir irgendwas Besonders.“
– Cody zu Nick in Riptide
Die Schauwerte
Riptide: Nick und Cody sind um die 30 und nicht gerade schlecht gebaut – was der Zuschauer in besagter Unterhosen-Szene bewundern darf. Dann wäre da noch die „Jungfrau in Nöten“ Kimba (ja, die heißt wirklich so), die physisch auch nicht missraten ist. Und für wiederkehrende optische Reize sorgt die Besatzung des Segelschiffs Contessa, bestehend ausschließlich aus jungen Damen in Bikinis. Quasi eine schwimmende Klosterschule unter Leitung von Oberschwester Anne „Alarm im Weltraum“ Francis, nur mit laxerer Kleiderordnung.
Baywatch: Baywatch war, ist und wird immer sein: gutgebaute Menschen in knappen Badeklamotten. Der Film ist sich dieser Tradition bewusst und bringt sie in die späten 2010er Jahre. Soll heißen: Mitch und Matt bestehen quasi nur aus Muskeln. Rettungsschwimmerin Alexandra Daddario darf mit Zac Efron ganz unschuldig über ihre beeindruckende Oberweite feixen. Und Ex-Model sowie Nachwuchsschauspielerin Kelly Rohrbach zeichnet sich in ihrem schmalen Badeanzug meist durch breitbeinig kniende Positionen aus. Ja, warum auch nicht?
„Hast du mir gerade auf die Brüste geguckt?“
„Ich… Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nicht… so direkt auf sie draufstarren.“
„Du guckst sie gerade schon wieder an.“
„Ja, gut, jetzt schon. Weil du davon geredet hast.“
„Oh, Mann, wir werden hier viel in Badeklamotten rumlaufen und so.“
– Summer und Matt in Baywatch
Die Bösewichter
Riptide: Schmuggler und Betrüger Dex Dexter (ja, der heißt wirklich so) ist schon ein durchtriebenes Stück und hat das Sturmgewehr recht locker sitzen. Eine tiefere Charakterzeichnung sucht man aber vergebens. Der örtliche Drogenboss Mike Santana dagegen ist ein typischer 80er Jahre-Serien-Bösewicht, also mit Oliba, Minipli, Brusthaarflokati und Polyester-Anzug. Alle drei – Dex, Mike und sein Anzug – bekommen den Bedrohungsfaktor 7 (von 10).
Baywatch: Clubchefin Victoria Leeds bietet dem Zuschauer so viel Oberweite wie auch Durchtriebenheit. Die dicklippige Luxusschnalle ergeht sich aber vorrangig in fiesen Sprüchen und diabolischen Blicken. Ihr Handlanger Frankie wirkt wie Jamie Foxx auf Steroide, übt sich aber ebenfalls nur im bösen Grimassieren. Da wundert es schon, dass die beiden wirklich den einen oder anderen Mitbürger um die Ecke bringen. Beide bekommen den Bedrohungsfaktor 5 (von 10).
„100 Morgen südöstlich von King Harbour. Wer ist es, der so ein Grundstück an unserer Küste besitzt?“
„Mike Santana.“
„Wer ist Mike Santana?“
„Mike Santana ist nur der absolute Verbrecherkönig von Kalifornien. Danke, meine Herren, wir verschwinden hier.“
– Nick, Cody und Murray in Riptide
Die Bull…, äh, die Polizei
Riptide: Als Lt. Ted Quinlan auf der Polizeischule seinen Abschluss gemacht hat, muss es wohl geregnet haben. Notorisch schlecht gelaunt, notorisch selbstgefällig, damit weit entfernt von professionell – und nur ein Hindernis für die echten Verbrechensbekämpfer.
Baywatch: Als Sgt. Ellerbee auf der Polizeischule seinen Abschluss gemacht hat… waren die Prüfer wohl gerade auf Betriebsausflug. Notorisch zickig, notorisch unfähig, damit einfach nicht ernst zu nehmen – und nur ein Hindernis für die echten Verbrechensbekämpfer.
„Ich kann mich einloggen in den FAA-Computer und die Registrierungen für Südkalifornien abrufen. Aber das geht nicht vor 6 Uhr heute Abend, weil der Satellit blockiert ist während der Tagesstunden.“
– Murray zu Nick und Cody in Riptide
Die Gags
Riptide: Riptide hat einen lockeren Ton, ist aber vor allem eine Krimiserie und keine Gagparade. Es setzt mal einen launigen Spruch der beiden Alpha-Detektive, ein bisschen Gefoppe unter guten Freunden, ein paar Ungelenkigkeiten des Computer-Nerds mit dem Rechenschieber in der Brusttasche und – wir sind in den 80ern – ein paar stimmverzerrte Oneliner des hauseigenen Roboters Roboz. Der Running Gag: Murray kann keine Faust ballen und bricht sich immer die Hand, wenn er denn mal zuschlägt.
Baywatch: Der vollschlanke Nachwuchsschwimmer Ronnie klemmt sich in einer „Verrückt nach Mary“-Gedächtnisszene sein bestes Stück, der arrogante Matt darf in „Manche mögen´s heiß“-Manier Frauenklamotten anziehen – mit der Erkenntnis: als Frau taugt Zac Efron nicht. Was hat´s noch? Tote Hoden und Karaoke. Fremdschäm- und Gross out-Momente sind leider reichlich vorhanden, allerdings mit einem kleinen Pluspunkt: Die meisten Zoten werden recht gutmütig und augenzwinkernd aufgelöst.
„Hey, wie geht’s deinem Schwanz?“
„Sehr gut, schon wieder viel, viel besser. Er ist wieder voll einsatzbereit.“
– Ronnie und Casey in Baywatch
Die inneren Werte
Riptide: Der Nerd bekommt das Mädchen. Punkt. So sehr sich Nick und Cody auch bemühen, die hübsche Kimba schaut weniger auf deren Muskeln, sondern auf den sensiblen Murray, nachdem er ihr sein Herz ausgeschüttet hat. Küsschen zum Happy End. Ach, und Nick und Cody sind sich selbst genug.
Baywatch: Der Nerd bekommt das Mädchen. Punkt. Der schwabbelige Computer-Spezi Ronnie zeigt Herz, Kampfgeist und Humor, was auch dem Beauty mit den Modelmaßen auffällt. Im Happy End geht’s für die beiden in die Kiste. Ach, und Zac Efron lernt, was Freundschaft und Loyalität bedeuten.
„Als ich auf der Schule war, hatte ich einen Spitznamen: Schleiereule. Mit 15 kam ich dann auf die technische Universität, und da hat auch niemand versucht, mein Freund zu werden. Niemals hat jemand versucht, mein Freund zu werden. Bis zu Nick und Cody.“
– Murray zu Kimba in Riptide
Die Neuzeit
Riptide: Wir befinden uns in den 80ern und damit in den Zeiten von Yuppietum und Materialismus. Doch – wie der deutsche Titel schon sagt – es geht nicht nur um die beiden ansehnlichen Nachwuchs-Detektive. Der entscheidende Faktor ist der Computernerd mit dem schlauen Kopf und dem neumodischen Technik-Kram, der die Faustschwinger überhaupt auf die richtige Spur bringt. Damit ist Riptide beinahe schon prophetisch, denn heute wird eh gerade alles digitalisiert…
Baywatch: Heute wird alles digitalisiert? Mag sein, das spielt in einer Strandkomödie aber keine Rolle. Viel wichtiger: Heute kann man mehr zeigen. Die Ausschnitte der Badeanzüge sind tiefer, Brüste und Schamlippen werden nur mühsam verhüllt (nicht falsch verstehen, das ist nicht als Kritik gemeint, äh…). Die Gewalt fällt auch etwas expliziter aus, immerhin darf Dwayne Johnson seine Gegenspielerin am Ende in Großaufnahme per Feuerwerk effektvoll in die Luft jagen.
„Jetzt sei kein Baby und heb‘ seinen Hodensack hoch.“
„Ich werde seinen Sack nicht anfassen.“
„Heb‘ seine Eier an und schau nach, ob da was Ungewöhnliches ist!“
– Mitch und Matt in Baywatch
Die Gimmicks
Riptide: Nick und Cody sind eigentlich zwei Kriegsveteranen um die 30, die sich mit Gelegenheitsjobs – Achtung, Wortwitz – über Wasser halten. Aber sie besitzen die Jacht Riptide, das Rennboot Ebbtide, eine namenlose Corvette, einen SUV von GMC und einen pinkfarbenen Hubschrauber vom Typ Sikorsky S-58T, der Screaming Mimi heißt und beinahe eine eigene Hauptrolle im Film spielt. So verfügen die beiden über einen größeren Mobilien-Park als diverse Verbrecherbosse und Millionäre, die in der Serie auftreten. Murray bringt dann noch lauter Computerkram, Ionostat-Matten und den selbstgebauten Roboter Roboz mit in die Serienfamilie. Da wird sogar James Bond blass vor Neid.
Baywatch: Haben wir schon die inneren Werte erwähnt? Jedenfalls setzt Dwayne Johnson bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zu einer Predigt über Familie, Freundschaft und Teamgeist an. Und haben wir schon die Muskeln erwähnt? Und die Badeklamotten? Tja, ansonsten sieht es etwas mager aus, was das Equipment anbelangt. Es geht mit einem Quad am Strand entlang, ein Motorrad wird geklaut und geschrottet, Schiffe spielen keine größere Rolle, und die beste Verfolgungsjagd des Films vollzieht sich per Pedes. Immerhin trägt Efron eine Belstaff-Jacke. In einer Welt der Euphemismen könnte man auch behaupten, der Film sei „character-driven“.
„Wollen wir uns die Händchen halten für das Pilotengebet.“
„Lass es uns dieses Mal ohne probieren.“
– Nick und Cody in Riptide
Mojo
Riptide: Die Mischung macht´s. Angesichts der Realitätsferne seines Konzepts ist Riptide beinahe mehr Hafen-Märchen als Krimiserie. Aber: Der deutsche Titel Trio mit vier Fäusten gibt den Inhalt wirklich besser wieder als der Originaltitel, denn er zielt auf die große Stärke der Serie, nämlich auf die Charaktere. Die sind gelungen, durchweg sympathische Kerle, bodenständig, tatkräftig, nicht unreflektiert und in dieser Konstellation vor allem irgendwie zeitlos. Funktioniert für mich noch immer.
Baywatch: Die Penetranz macht´s. Die Charaktere des Baywatch-Films sind Karikaturen der Charaktere der Baywatch-Serie, die ihrerseits auch schon Karikaturen waren. Aber: Irgendwie hat die alberne Bande das Herz am rechten Fleck. Die Herren haben einen guten Kern, die Damen einen (irgendwie männlichen und damit zielgruppenkonformen) Sinn für Humor. Der Schnösel wird nett, der Dicke kriegt die Dünne, insofern beinahe weniger Strandkomödie denn Strandmärchen.
„Baywatch ist unser Team, Baywatch ist unsere Familie. Aber du hast mir bewiesen, dass du nicht Teil dieser Familie sein willst. Also bist du raus. Denn in Wahrheit interessierst du dich nur für dich selbst. Und deine Medaillen.“
„Ich weiß, ich hab Mist gebaut. Ich hätte auf dich hören sollen. Und ich will ein Teil dieses Teams sein. Ich werde dich nicht wieder enttäuschen, das schwöre ich.“
-Mitch und Matt in Baywatch
Philosophie am Strand
Ich gebe es ja zu: Riptide und Baywatch gegeneinander laufen zu lassen, ist in etwa so sinnvoll, wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Und gleichzeitig eben nicht. Auch wenn Riptide etwas Krimi-mäßiger und Baywatch deutlich derber daherkommen, so haben beide auf ihre Weise sicherlich das Zeug dazu, die dunklen Wintermonate ein kleines Stück aufzuhellen und Vorfreude auf etwas Sonne zu schaffen. Sieger nach Punkten mit massivem Nostalgie-Vorsprung ist natürlich Riptide. Und mehr noch: Riptide erfüllt sogar seinen pädagogischen Vorabend-Serien-Auftrag und vermittelt etwas Wissen. Oder mit anderen Worten: Nerd Murray scheißt etwas klug.
„Wir sollten Occam´s Razor benutzen.“
„Murray, ich würd mich nie mit dem Ding von jemand anders rasieren. Wir schenken dir auch einen eigenen.“
„Nein, nein, Occam war ein Mann, ein Philosoph, der das Prinzip der Logik eingeführt hat. Razor ist eine Theorie. Occams Theorie besagt ganz einfach, dass bei sehr komplizierten Problemen die offensichtliche Antwort tendenziell die richtige ist.“
„Das ist alles? Also das ist die Theorie? Das ist ja gar nichts.“
– Murray und Nick
Was in der deutschen Synchro etwas verloren geht: Gemeint ist „Ockhams Raziermesser„, benannt nach dem Philosophen und Theologen Wilhelm von Ockham, geboren 1288 in Surrey, gestorben 1347 in München. Nicht schlecht für eine US-Krimiserie aus dem 80ern, oder?
Ein Abstecher nach Miami Beach?
Baywatch hat derlei Dinge nicht zu bieten, allenfalls die Vermittlung von Grundlagenwissen zur weiblichen Anatomie. Sowieso, da sollten keine Missverständnisse aufkommen: Baywatch ist objektiv kein guter Film. Er vermittelt vielmehr den Eindruck, als hätten alle Beteiligten viel Spaß dabei gehabt, ein paar Tage am Strand abzuhängen und ihre Gags zu improvisieren. Aber als solch ein kleiner Spaß schlägt sich der Film besser als erwartet. Damit erweist sich ein weiteres Dwayne Johnson-Vehikel als (irgendwie) guckbar. Und einen Nebeneffekt hatte das Ding auch noch: Nach der Sichtung hatte ich auch fast wieder Lust bekommen, den Strand von Miami Beach mit in den Reigen aufzunehmen und Police Academy 5 zu schauen. Aber auch nur „fast“…
Trio mit vier Fäusten ist schon beinahe philosophisch wertvoll. Das wird nicht nur deutlich an der Erwähnung von „Ockhams Rasiermesser“, das spiegelt sich auch in zahlreichen denkwürdigen Dialogen. So grübeln die Detektive Nick und Cody auch gerne mal über das Dasein im Allgemeinen, die eigene Existenz im Besonderen und die knapp bekleidete Damenwelt im ganz Besonderen. Daraus resultieren Dialoge für die Ewigkeit, zum Beispiel diese kleine theoretische Exkursion von Nick und Cody…
„Guck dir mal an, wie die da übers Deck huschen. Guck dir die mal an.“
„Das ist doch ne echte Aufgabe. Da greift der alte Jäger zum Gewehr.“
„Weißt du was, Nick, das Leben ist schon komisch. Irgendwie müssen Kräfte am Werk sein, die wir nicht mal im Kern begründen können.“
„Zum Beispiel?“
„Na, denk doch mal an all diese Mädchen da auf der Contessa. Jede einzelne von ihnen ist eine Tigerin, oder nicht?“
„Das könnte man sagen.“
„Und alle haben so scharfe Namen wie Tammy oder Debbie oder Chereese oder Brandy. Also überleg doch mal: Wie sind die Eltern darauf gekommen, denen solche Namen zu geben?“
„Keine Ahnung.“
„Ich meine, wo sind da die Margrets, die Gretchens, die Gertruds? Verstehst du, was ich meine?“
„Ja, interessant.“
„Es gibt eben verborgene Dinge, mein Freund, von denen wir noch nicht einmal was ahnen.“